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Sehprüfungen

Sehprüfungen bei Kindern: Bedeutung, Ablauf und Empfehlungen

Das Sehvermögen spielt eine entscheidende Rolle in der kindlichen Entwicklung. Bereits im Säuglingsalter beginnt das visuelle System zu reifen, und Störungen in diesem Prozess können langfristige Auswirkungen auf Lernen, Motorik und soziale Interaktion haben. Früherkennung und regelmäßige Sehprüfungen sind daher essenziell, um Sehprobleme rechtzeitig zu identifizieren und zu behandeln.

Die Bedeutung von Sehprüfungen im Kindesalter

Unentdeckte Sehstörungen können die Entwicklung eines Kindes erheblich beeinträchtigen. Probleme wie Amblyopie (Schwachsichtigkeit), Strabismus (Schielen) oder Refraktionsfehler (Kurz- oder Weitsichtigkeit) können zu dauerhaften Sehschäden führen, wenn sie nicht frühzeitig erkannt und behandelt werden. Studien zeigen, dass etwa 25 % der Schüler mit einer korrekturbedürftigen Fehlsichtigkeit am Schulsport teilnehmen, ohne über eine angemessene Sehhilfe zu verfügen.

Empfohlene Zeitpunkte für Sehprüfungen

Experten empfehlen, die Augen von Kindern spätestens bis zum dritten Lebensjahr von einem Augenarzt prüfen zu lassen. Sind in der Familie Sehprobleme oder starke Fehlsichtigkeiten bekannt, sollte die Untersuchung bereits ab dem sechsten Lebensmonat bis spätestens zum zweiten Lebensjahr erfolgen.
Die kinderärztlichen Vorsorgeuntersuchungen (U-Untersuchungen) beinhalten standardisierte Sehprüfungen:

U4 bis U7: Durchführung des Brückner-Tests zur Erkennung von Strabismus und Anisometropie.
U7a: Seit 2008 verpflichtend, beinhaltet eine umfassendere Augenprüfung.

Methoden der Sehprüfung

Die Wahl der Untersuchungsmethode hängt vom Alter und der Kooperationsfähigkeit des Kindes ab:

Brückner-Test: Ein Durchleuchtungstest, der bereits im Säuglingsalter durchgeführt werden kann, um Katarakte und andere Auffälligkeiten zu erkennen.
Sehtafeln: Ab dem dritten Lebensjahr kommen Tafeln mit unterschiedlich großen Symbolen oder Buchstaben zum Einsatz, um die Sehschärfe zu bestimmen.
Tropfuntersuchung: Zur genauen Bestimmung von Refraktionsfehlern wird die Pupille medikamentös erweitert, um eine objektive Messung zu ermöglichen.

Rolle von Fachpersonal

Bei Auffälligkeiten in den Vorsorgeuntersuchungen erfolgt eine Überweisung an spezialisierte Augenarztpraxen. Dort arbeiten Augenärzte und Orthoptisten gemeinsam, um eine genaue Diagnose zu stellen und gegebenenfalls eine Therapie einzuleiten.

Häufige Sehstörungen im Kindesalter

Amblyopie: Eine einseitige Sehschwäche, die oft durch unentdecktes Schielen oder ungleiche Refraktionsfehler entsteht.
Strabismus: Schielen kann sowohl kosmetische als auch funktionelle Probleme verursachen und sollte frühzeitig behandelt werden.
Refraktionsfehler: Kurz- oder Weitsichtigkeit sowie Astigmatismus können das Sehen erheblich beeinträchtigen und sollten korrigiert werden.

Einfluss moderner Lebensgewohnheiten

Die zunehmende Nutzung digitaler Geräte führt zu einer steigenden Rate von Kurzsichtigkeit bei Kindern. Bereits 15 % der Grundschüler in Deutschland sind betroffen. Experten empfehlen daher, Bildschirmzeiten zu begrenzen und regelmäßige Aufenthalte im Freien zu fördern.

Empfehlungen für Eltern

Früherkennung: Achten Sie auf Anzeichen wie häufiges Stolpern, Augen zukneifen oder Schwierigkeiten beim Erkennen entfernter Objekte.
Regelmäßige Untersuchungen: Nehmen Sie alle empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen wahr und suchen Sie bei Auffälligkeiten einen Augenarzt auf.
Förderung gesunder Sehgewohnheiten: Begrenzen Sie die Bildschirmzeit und fördern Sie Aktivitäten im Freien.

Fazit
Regelmäßige Sehprüfungen sind entscheidend für die gesunde Entwicklung von Kindern. Frühzeitige Erkennung und Behandlung von Sehstörungen können langfristige Beeinträchtigungen verhindern und die Lebensqualität erheblich verbessern. Eltern sollten daher die empfohlenen Untersuchungen ernst nehmen und bei Bedarf fachärztlichen Rat einholen.
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