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Vorsorgeuntersuchungen

Vorsorgeuntersuchungen im Kindesalter sind ein zentraler Bestandteil der gesundheitlichen Versorgung in Deutschland. Sie dienen der frühzeitigen Erkennung und Behandlung von Entwicklungsstörungen, chronischen Erkrankungen und anderen gesundheitlichen Auffälligkeiten. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die gesetzlich vorgesehenen Untersuchungen von der Geburt bis ins Jugendalter, basierend auf aktuellen Informationen vertrauenswürdiger Quellen wie dem Bundesgesundheitsministerium (BMG), der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und dem Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA).

Die Bedeutung von Vorsorgeuntersuchungen

Früherkennungsuntersuchungen ermöglichen es, gesundheitliche Probleme bei Kindern frühzeitig zu identifizieren und entsprechend zu behandeln. Sie tragen dazu bei, die körperliche, geistige und soziale Entwicklung von Kindern optimal zu fördern und langfristige gesundheitliche Beeinträchtigungen zu vermeiden. In Deutschland sind diese Untersuchungen Teil des Leistungskatalogs der gesetzlichen Krankenversicherung und werden flächendeckend angeboten.
Übersicht der U-Vorsorgeuntersuchungen

U2
3. bis 10. Lebenstag
(gelbes Vorsorgeheft)
U3
4. bis 5. Lebenswoche
(gelbes Vorsorgeheft)
U4
3. bis 4. Lebensmonat
(gelbes Vorsorgeheft)
U5
6. bis 7. Lebensmonat
(gelbes Vorsorgeheft)
U6
mit einem Jahr
(gelbes Vorsorgeheft)
U7
mit 2 Jahren
(gelbes Vorsorgeheft)
U7a
mit 3 Jahren
(grünes Checkheft)
U8
mit 4 Jahren
(gelbes Vorsorgeheft)
U9
mit 5 Jahren
(gelbes Vorsorgeheft)
U10
mit 7 bis 8 Jahren
(grünes Checkheft)
U11
mit 9 bis 10 Jahren
(grünes Checkheft)


Jugend Vorsorgeuntersuchungen

J1
mit 12 bis 14 Jahren
(gesonderter Dokumentationsbogen)
J2
mit 16 bis 17 Jahren
(grünes Checkheft)
Die U-Untersuchungen: Von U1 bis U9

Die U-Untersuchungen begleiten Kinder von der Geburt bis zum sechsten Lebensjahr. Sie sind im sogenannten "Gelben Heft" dokumentiert, das Eltern bei der Geburt ihres Kindes erhalten.

U1: Neugeborenen-Erstuntersuchung

Zeitpunkt: Unmittelbar nach der Geburt
Ziel: Erkennung von lebensbedrohlichen Komplikationen und sofort behandlungsbedürftigen Erkrankungen
Inhalte: Kontrolle von Atmung, Herzschlag, Hautfarbe, Reflexen und Muskeltonus
U2: 3. bis 10. Lebenstag
Ziel: Früherkennung von angeborenen Erkrankungen und Gesundheitsrisiken
Inhalte: Anamnese, Untersuchung von Organen, Sinnesorganen und Reflexen

U3 bis U6: 4. Woche bis 1. Lebensjahr

Ziel: Überwachung der körperlichen und geistigen Entwicklung
Inhalte: Beurteilung von Motorik, Sinneswahrnehmung, sozialen Fähigkeiten und Impfstatus

U7: 21. bis 24. Lebensmonat

Ziel: Bewertung der Sprachentwicklung und sozialen Interaktion
Inhalte: Untersuchung von Sprachverständnis, Wortschatz und Verhalten

U7a: 34. bis 36. Lebensmonat

Ziel: Früherkennung von Sprach- und Sehstörungen
Inhalte: Überprüfung der Sprachentwicklung, Sehtests und Beratung zur weiteren Förderung.

U8: 46. bis 48. Lebensmonat

Ziel: Intensive Prüfung der Entwicklung von Sprache, Verhalten und Motorik
Inhalte: Untersuchung von Beweglichkeit, Koordination, Reflexen, Muskelkraft und Zahnstatus.

U9: 60. bis 64. Lebensmonat

Ziel: Prüfung der Motorik, des Hör- und Sehvermögens sowie der Sprachentwicklung vor dem Schuleintritt
Inhalte: Untersuchung von Motorik, Sprachentwicklung, Sehvermögen und Urinuntersuchung auf chronische Nierenerkrankungen.

Erweiterte Vorsorgeuntersuchungen: U10, U11 und J2

Neben den gesetzlich vorgesehenen Untersuchungen bieten einige Krankenkassen zusätzliche Vorsorgeuntersuchungen an:

U10: Für Kinder zwischen 7 und 8 Jahren, Fokus auf Lern- und Verhaltensstörungen
U11: Für Kinder zwischen 9 und 10 Jahren, Schwerpunkt auf Schulreife und soziale Entwicklung
J2: Für Jugendliche zwischen 16 und 17 Jahren, zur Erkennung von Pubertätsstörungen und psychosozialen Problemen

Diese Untersuchungen sind keine Pflichtleistungen der gesetzlichen Krankenversicherung, werden aber von vielen Kassen als freiwillige Leistungen übernommen.

Die J1: Jugendgesundheitsuntersuchung

Zeitpunkt: Zwischen dem 12. und 14. Lebensjahr
Ziel: Früherkennung von gesundheitlichen Risiken und Beratung zu gesundheitsrelevantem Verhalten
Inhalte: Anamnese, körperliche Untersuchung, Impfstatuskontrolle, Beratung zu Themen wie Sexualität, Ernährung, Bewegung und Suchtverhalten

Die J1 ist besonders wichtig, da sie Jugendlichen die Möglichkeit bietet, gesundheitliche Fragen in einem vertraulichen Rahmen zu besprechen.

Neugeborenen-Screenings

Zusätzlich zu den U-Untersuchungen gibt es spezielle Screenings für Neugeborene:

Erweitertes Neugeborenen-Screening: Zwischen dem 2. und 3. Lebenstag zur Früherkennung von Stoffwechseldefekten und endokrinen Störungen
Neugeborenen-Hörscreening: Bis zum 3. Lebenstag zur Erkennung von Hörstörungen Diese Screenings sind freiwillig, werden jedoch von den Krankenkassen übernommen und sind für eine gesunde Entwicklung des Kindes von großer Bedeutung.

Dokumentation im "Gelben Heft"

Alle Ergebnisse der Vorsorgeuntersuchungen werden im Kinderuntersuchungsheft, dem sogenannten "Gelben Heft", dokumentiert. Dieses Heft begleitet das Kind durch die ersten Lebensjahre und dient als wichtiges Instrument für die kontinuierliche Beobachtung der Entwicklung. Seit 2017 gibt es auch eine elektronische Version, die in der elektronischen Patientenakte (ePA) gespeichert werden kann.

Fazit
Vorsorgeuntersuchungen sind ein unverzichtbarer Bestandteil der Kindergesundheit in Deutschland. Sie ermöglichen die frühzeitige Erkennung und Behandlung von gesundheitlichen Problemen und tragen wesentlich zur gesunden Entwicklung von Kindern und Jugendlichen bei. Eltern sollten die angebotenen Untersuchungen konsequent wahrnehmen und das "Gelbe Heft" sorgfältig führen, um die bestmögliche gesundheitliche Betreuung ihres Kindes sicherzustellen.
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